Für das Treffen fundierter unternehmerischer Entscheidungen sind aussagefähige Informationen erforderlich, um im wirtschaftlichen Wettbewerb schneller reagieren, analysieren und disponieren zu können. Eine wichtige Rolle dabei spielen Kennzahlen und zwar i.S. eines geeigneten Controlling-Instrumentariums.
Kennzahlen sind Informationen in Reinform, da sie aus vielen Daten bestehen, die zu einer einzigen aussagekräftigen Zahl verdichtet werden. Sie dienen der konzentrierten Darstellung komplexer Sachverhalte und helfen den "Zahlenfriedhof" BWA transparenter zu machen. Dabei zeichnen sich BWA-Kennzahlen durch ihren hohen Informationscharakter, ihre Quantifizierbarkeit sowie eine sehr spezifische Form der Information aus.
Mit der Hilfe der zahlreichen im Excel BWA-Tool berechneten Kennzahlen lassen sich periodische Vergleiche innerhalb ihres Unternehmens aber auch Vergleiche zu anderen Unternehmen bzw. Branchen (= Benchmarking) durchführen. Damit haben die Kennzahlen eine zentrale Funktion als Informations- und Steuerungsinstrument. Sie dienen der Problemerkennung, der Ermittlung von betrieblichen Stärken und Schwächen, der Informationsgewinnung, der Kontrolle (Soll-Ist-Vergleiche) sowie der Dokumentation wichtiger wirtschaftlicher Sachverhalte im Unternehmen.
Kennzahlenanalyse im BWA-Tool |
Das Excel BWA-Tool enthält mehr als 40 unterschiedliche Kennzahlen aus den Bereichen Investitionen, Finanzierung, Liquidität und Rentabilität. Diese werden automatisch berechnet und auch im Jahresvergleich auf dem Blatt „Kennzahlen“ übersichtlich ausgewiesen (Siehe Screenshot-Ausschnitt). Darüber hinaus finden Sie (ebenfalls auf dem Blatt „Kennzahlen“) die verwendete Berechnungslogik sowie die Berechnung jeder einzelnen Kennzahl im Detail dokumentiert. Selbstverständlich können Sie bei Bedarf weitere eigene Kennzahlen ergänzen oder sofern gewünscht, die Berechnungslogik vorhandener Kennzahlen anpassen. Return on Investment (ROI) Der Return on Investment (ROI) drückt den Erfolg des Unternehmens im Verhältnis zum eingesetzten Vermögen ("Investment") aus. Da dem eingesetzten Vermögen ein ebenso hohes Kapital gegenübersteht, entspricht diese Kennzahl auch der Verzinsung des gesamten eingesetzten Kapitals, der Gesamtkapitalrentabilität. Man kann also auch von der Ertragsrate des eingesetzten Kapitals sprechen. Oberstes Ziel der Unternehmensführung ist somit nicht unbedingt die Gewinnmaximierung, sondern die Maximierung des Ergebnisses pro eingesetzter Kapitaleinheit. Damit wird letztlich die Frage beantwortet: Wie viel bleibt für das eingesetzte bzw. investierte Kapital? Um die Entstehung des ROI bzw. der Gesamtkapitalrentabilität besser nachvollziehen zu können, wird die Kennzahl in zwei weitere, ihr zu Grunde liegende Kennzahlen, zerlegt, die Umsatzrentabilität und die Umschlagshäufigkeit des Kapitals. Eine detaillierte Darstellung und Ableitung dieser Kennzahl finden Sie im Excel BWA-Tool auf dem Blatt „ROI Analyse“ und zwar in Form des sog. „Du-Pont-Kennzahlensystems“ und zwar für das aktuelle Geschäftsjahr sowie für die beiden vorangegangenen Jahre. Weiter unten auf dem Blatt „ROI Analyse“ ist für ihre Unternehmenszahlen auch ein Branchenvergleich bzw. Benchmarking für die drei Werte 1. Umsatzrentabilität, 2. Umschlagshäufigkeit sowie 3. ROI möglich, der jeweils grafisch illustriert ist.
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Eine wesentliche Einschränkung bei der vergleichenden Kennzahlenanalyse liegt in der fehlenden allgemein gültigen Definition der verwendeten Kennzahlen. Für eine laut Bezeichnung identische Kennzahl gibt es in der Praxis oft viele verschiedene Berechnungsweisen, die i.d.R. auch noch zu verschiedenen Ergebnissen führen. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, die Berechnung und den Aussagewert möglichst aller Kennzahlen kritisch zu hinterfragen. Berichtet jemand bspw. von einer „bestechenden“ Umsatzrendite i.H.v. 15%, klingt das zunächst sehr positiv. Allerdings sollte man sich auch bei dieser scheinbar einfachen Kennzahl (ein Quotient, der sich im Zähler durch eine Ergebnisgröße und im Nenner durch den Gesamtumsatz berechnet) fragen:
Außerdem ist es für eine vergleichende Analyse wichtig zu wissen, in welcher Branche das Unternehmen arbeitet (produzierendes, Handels- oder Dienstleistungsunternehmen?). Auch erhöht eine vergleichende Analyse mit bspw. Vorjahreswerten die Aussagekraft erheblich Es wird also schnell klar, dass ohne weitergehende Informationen und Analysen die 15% nicht sehr aussagekräftig sind.
Fazit und Empfehlung Kennzahlenanalysen haben immer auch einen subjektiven Charakter. Da es viele verschiedene Definitionen für bestimmte Kennzahlen gibt, wird häufig der für das Unternehmen günstigste Berechnungsansatz herangezogen. So wirkt das Ergebnis optisch besser. Hinterfragen Sie also jede Kennzahl und beantworten zum besseren Verständnis die folgenden Fragen:
Im Excel BWA-Tool werden nicht nur alle Kennzahlen übersichtsartig im Jahresvergleich präsentiert, sondern auf separaten (ebenfalls ausdruckbaren) Seiten auch dokumentiert. D.h. die verwendete Berechnungslogik sowie die Berechnung selber, sind für jede einzelne Kennzahl schnell und einfach nachvollziehbar (auch für externe Betrachter wie Banken oder Gesellschafter).
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